Dienstag, 23. November 2010

Zwischen Strand und Bar Hopping

Wenn ich Helsinki höre, ist mein erster Gedanke "kalt". Damit liege ich auch gar nicht so falsch. Zugegeben, man kann darüber streiten was kalt und was warm ist. Wenn es aber auch im Hochsommer  nur 17 Grad hat, ist das alles, aber nicht warm! Das sollte einen allerdings nicht davon  abhalten, Helsinki zu besuchen.




Eines der größten Wahrzeichen Helsinkis ist der Dom. Er ist das höchste Gebäude in der näheren Umgebung und sicher auf jeder zweiten Postkarte zu finden. Ein weiteres schönes Gebäude ist die Uspenski-Kathedrale. Vor dem Ende des kalten Krieges wurden hier Filme wie "Gorki Park" gedreht.

Da Helsinki am Meer liegt, hat die Stadt nicht nur Buchten und Halbinseln, sondern auch einen Strand. Wer eine Schwäche für Mutproben hat oder im Schwimmbad gerne ins Eiswasserbecken taucht, kann am Hietaranta Strand baden. Mit einer Fähre kommt man zu der alten Festung Suomenlinna. Sie erstreckt sich über mehrere kleine Inseln. Suomenlinna gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und beherbergt unter anderem die Marineschule des finnischen Militärs. Sportfans können einen kleinen Abstecher zum Olympiastadion machen. 1952 fanden hier die olympischen Sommerspiele statt.



Bar-Hopping ist bislang keine Olympische Disziplin. Wäre aber mal eine Idee. Gewonnen hat, wer am längsten durchhält. Und für die peinlichsten Auftritte gibt es Sonderpreise. Bis es soweit ist, kann man ja schon mal üben. Zum Beispiel im "Helsinki Club". Innen gleicht der Club eher einer Rollschuhbahn aus den 70er Jahren als einer Disco. Aber das war schließlich so gewollt. Und der Erfolg spricht für sich. Anders als das Retro Design verspricht, wird auf der Tanzfläche nur aktuelle Musik gespielt.

Ein wenig ruhiger geht es in der "Corona Bar" zu. Einer Mischung aus amerikanischem Diner und Billardbar. Nach ein, zwei Runden Billard und Lapin Kultar Bier kann das Bar Hopping weiter gehen.

Zum Beispiel im "On the Rocks" in der Innenstadt Helsinkis. 3 bis 5 mal pro Woche treten hier Rockbands auf. Djs spielen alte Rock Songs. Die Wände und der Tresen des Clubs sind aus Stein und verleihen dem ganzen einen klassisch alten Flair.

Genau wie die alten Rock-Stücke ist auch der "Tavastia Club" einfach Kult. Seit 40 Jahren treten hier schon Musiker auf. Und zwar nicht nur Bands und Musiker aus Finnland, sondern aus der ganzen Welt. Eins der Highlights des Tavastia Clubs ist zum Beispiel das alljährliche Silvester Konzert von HIM.


Alle guten Bars und Clubs in Helsinki vorzustellen würde wahrscheinlich ein paar Stunden dauern. Außerdem macht selbst entdecken auch viel mehr Spaß. Und wer die Nacht durchhält, kann sich auf dem Marktplatz am Südhafen ein ordentliches Kater-Frühstück holen.

Viel Spaß beim Reisen
Cosmica detego
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Helsinki
Hauptstadt von Finnland

Bilder von: "smartptr", "mgrenner57" und "aNantaB"

Montag, 15. November 2010

Im Schloss zu Gast

Heute stelle ich euch ein Bed & Breakfast in den Niederlande vor. Wie gewohnt handelt es sich auch diesmal nicht um ein normales Hotel. Das Bed & Breakfast gehört zu dem kleinen Schloss Middachten. Das Anwesen liegt im Osten des Landes, in der Provinz Gelderland. Amsterdam ist etwa eine Autostunde entfernt. Die nächste größere Stadt ist Arnhem.



Gebaut wurde das Schloss vor ungefähr 800 Jahren. Möbel und Gemälde aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert sind immer noch erhalten. Obwohl das Anwesen bis heute im Privatbesitz ist, werden Führungen durch das Haus und die Gärten angeboten. So richtig nahe kommt man dem Gebäude von außen allerdings nicht. Middachten ist nämlich ein Wasserschloss und steht mitten in einem kleinen See. Dafür hat man von dort gute Sicht auf die vier Gärten. In den letzten 300 Jahren wurden diese kaum verändert. Jeder der vier Gärten hat ein eigenes Thema: Es gibt einen Kräuter-, einen Tee- und einen Rosengarten sowie einen Garten mit einjährigen Pflanzen. Außerdem ist eine Orangerie vorhanden. An kalten Tagen dient sie als Wintergarten.

Das Bed & Breakfast ist in der Remise, dem alten Wirtschaftsgebäude, untergebracht. Die drei Doppelzimmer versprühen alten Charme. Um das Ganze noch authentischer zu gestalten, gibt es weder Fernsehen noch Radio. Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass es im 17. Jahrhundert schon Strom und fließend Wasser gab. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad mit WC und Dusche. Bei gutem Wetter wird das Frühstück auf der Terrasse serviert. Von hier haben die Gäste einen schönen Blick auf die Gärten und den Schlossgraben. Pro Nacht und Person, inklusive Frühstück, kostet die Übernachtung 125 Euro. 


Auf dem Schlossgelände finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Vom 7. bis 12. Dezember ist beispielsweise Weihnachtsmarkt. Blickfang ist hier jedes Jahr der meterhohe Christbaum. Sobald die Dämmerung einsetzt, werden im Vorhof hunderte von Öllampen angezündet. Aufwärmen kann man sich mit Glühwein oder an einem der Holzfeuer. In den Nebengebäuden befinden sich die Verkaufsstände mit handgemachten Waren. Von Krippenfiguren über Schmuck und Holzspielzeug für Kinder bis hin zur Weihnachtsdekoration ist hier alles zu finden.



Wer der Ruhe auf Schloss Middachten für ein paar Stunden entfliehen möchte, fährt am besten nach Arnheim. Wie in den meisten größeren Städten, gibt es auch hier eine Shoppingmeile mit Kaufhäusern und Boutiquen. In dem über 70 Meter hohen Turm der Eusebius-Kirche kann man das größte Glockenspiel Europas betrachten. Und natürlich auch eine traumhafte Aussicht genießen. Zu den Topattraktionen gehört der Burger's Zoo mit mehr als 3000 Tieren. Und Abends sollte man auf jeden Fall am Korenmarkt vorbei schauen. Zumindest wenn man gerne auf Partys geht.

Viel Spaß beim Reisen
Cosmica detego
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Schloss Middachten
Landgoed Middachten 3,
6994 JC De Steeg, Niederlande
        1 Nacht, pro Person, inkl. Frühstück: ca. 125 €

Bilder von: Culture & Castle

Mittwoch, 10. November 2010

Ein Turm am Meer

Wer hat als Kind nicht davon geträumt einmal in einem Leuchtturm zu wohnen? Am Loop Head, einer Irischen Halbinsel ist das möglich. Na schön, fast. Der Leuchtturm selbst ist viel zu eng um darin eine Wohnung unter zu bringen. Dafür wird das ehemalige Leuchtturmwärterhäuschen vermietet. Das geblümte Sofa im Wohnzimmer ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack, trotzdem passt es einfach in das alte Haus. Dafür steht es aber auch neben einem offenen Kamin. Besonders schön finde ich die weiß und blau gehaltene Küche. Allerdings gibt es hier ein kleines Problem. Besucher sollten genügend Mineralwasser mitbringen. Denn obwohl es im Leuchtturm seit den frühen 90er Jahren Strom gibt, ist er nicht an Wasserleitungen angeschlossen. 



Eine Woche in dem einige hundert Jahre alten Häuschen kosten etwa 770 Euro. Die Unterkunft bietet Platz für 5 Personen. Hundebesitzer können sich freuen, denn sie dürfen ihre Vierbeiner ebenfalls mitbringen. Obwohl man den immer noch aktiven Leuchtturm nicht von innen besichtigen darf, gibt es einiges am Loop Head zu sehen.

Am faszinierendsten ist wohl die Aussicht. Einen 300° Blick auf das Meer. Klingt ja schon mal viel. Ist es auch. Rechts ist Meer und irgendwo die Küste Irlands. Links ist Meer und irgendwo die Küste Irlands. Und vor einem ist auch nur Meer. Also jede Menge Wasser. In den Klippen haben sich Möwen eingenistet. Und mit etwas Glück kann man sogar Delphine und Wale beobachten. 



Abgesehen von ein paar Vereinzelten Touristen ist man auf dem Loop Head allein. Das nächste Dorf, Kilbaha, ist 5 Kilometer entfernt. Dazwischen liegen, wie es für Irland typisch ist, grüne Wiesen. Einen Rundweg sucht man allerdings vergeblich. Einige Trampelpfade sind, neben der Zufahrtsstraße, das höchste der Gefühle.

Abgeschiedenheit ist schön und gut, aber irgendwo muss man auch einkaufen gehen. Einen Pub und einen kleinen Laden gibt es in Kilbaha. Weitere Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Kilrush. Und Ennis hat sogar Ampel. Davon gibt es in Irland nämlich nicht besonders viele. Trifft man außerhalb der größeren Städte auf eine Ampel, steht mit Sicherheit ein Schild daneben das einem erklärt man solle auf Grün warten.

Obwohl es in Irland nicht sehr viele gute Straßen gibt, ist man ohne Auto aufgeschmissen. Im Gegenzug dazu ist es praktisch unmöglich sich hoffnungslos zu verfahren. Zum einen weil selbst die kleinsten Nebenstraßen irgendwann wieder auf den Landstraßen enden. Und zum anderen weil in Irland nichts wirklich weit voneinander entfernt ist. Eine Regel ist jedoch immer einzuhalten – einem Guiness Laster muss man Platz machen! 




Viel Spaß beim Reisen
Cosmica detego 
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Loop Head Leuchtturm
Kilbaha, Co. Clare, Irland
        1 Woche: ca. 770 €

Bilder von: The Irish Landmark Trust